»Der Fusel schmeckt abscheulich!« Mit zusammengekniffenen Augen kippte Julius Winter den selbst gebrannten Schnaps seines Freundes Johannes hinunter. Die klare Flüssigkeit brannte in seiner Kehle, und für einen Moment hatte Julius Angst, er könnte damit seine Speiseröhre für immer verätzen. Doch kaum war das Brennen weg, breitete sich ein warmes, tröstliches Gefühl in seiner Brust aus. Ein sanfter Nebel hüllte seine Gedanken ein, und die grausamen Erinnerungen, die ihn Tag und Nacht verfolgten, verloren kurz an Bedrohlichkeit. Bilder von Leichenteilen, die quer über einen Landstrich versprengt lagen, schlammige Verteidigungsgräben, ein notdürftig eingerichtetes Feldlazarett, vor Schmerzen schreiende Kameraden, Männer, die für den Rest ihres Lebens Krüppel sein würden, und ein Tierarzt, der sich heillos überfordert fühlte.